Donnerstag, 21. Januar 2016

Kuba 2015 - Camagüey, die Stadt der 100 Kirchen

Camagüey erreichten wir nach einer Busfahrt relativ spät abends. Mit einem Taxi steuerten wir das Zentrum an und läuteten auf gut Glück beim erstbesten Anker-Zeichen (Schilder der Casas).


In der wunderschönen Altstadt lässt man sich am besten einfach treiben...
Die nette Dame hatte zwar kein Zimmer frei, bat mich aber herein und telefonierte ihre Bekanntschaften durch. Nach vielen Absagen erhielt sie die rettende Information.
Mit meinen mageren Spanischkenntnissen habe ich mich ganz gut geschlagen und mich doch ein wenig unterhalten können. Die Vermieterin fand mich ganz amüsant, weil ich mich erkundigte, warum denn so wenige Zimmer frei sind - ob denn ein Feiertag sei, wollte ich wissen. Doch es lag wohl lediglich an der Hochsaison.
Auf diese Weise haben wir jedoch den Jackpot aller Casas auf Kuba gewonnen - ein komplett neu eingerichtetes Zimmer in einer beeindruckenden Casa.


Frühstücken im Casa - bis einem der Bauch platzt
In Cuba ist der Innenhof gleichzeitig Wohn- und Esszimmer
Casas Duarte San Pablo
Senor Luis Mariano Guisado Tapia
San Pablo 64
71600 Camagüey
Tel: 0053 32 261219


Der Besitzer ist studierter Ökonom und leitete ein Hotel, verdient damit jedoch so viel wie jeder andere Kubaner (ca 20-25 CUC im Monat!) und hat sich daher selbstständig gemacht - denn als Selbstständiger verdient er im Tourismus viel mehr. Mit Weitblick renoviert er nun sein ererbtes Haus, ein Swimmingpool und eine Garage sind fast fertig, demnächst bietet er 4 Zimmer an und eine Aufstockung soll weitere Quartiere hinzufügen -
Wer also nach uralten durchgelegenen Matratzen und laut brummenden AC erstmal Luxus möchte, ist hier genau richtig!



Der Empangsbereich und Innenhof sind noch dazu sehr luxuriös mit gut erhaltenen Antiquitäten ausgestattet, sodass man erstmal mit offenem Mund stehenbleibt.
Und trotzdem kostet das Casa nicht mehr als alle anderen - also 25 CUC pro Nacht/Zimmer.
Abends bietet der Vermieter mit seiner Frau ein außergewöhnlich gutes und reichhaltiges Essen für 10 CUC an - derzeit ist das Quartier vielleicht noch ein Geheimtipp, unbedingt ausprobieren!


Einer der vielen Plätze - sehr schön restauriert!


In Camagüey zu sehen gibt es haufenweise kleine Plätze, oft mit einer Kirche dazu. Da die Plätze liegen ziemlich weitläufig verstreut, sodass wir sie per Bicitaxi (Fahrradrikscha) erkundet haben (1 Stunde, 6 CUC). Wir sind jetzt nicht so die Kirchenfans, haben aber alle brav fotografiert.

Die angeblich älteste Kirche der Stadt
Wenn man sich nicht so sehr dafür interessiert, reicht es auch, wenn man die wichtigsten Plätze zu Fuß aufsucht. Diese sind dann schon dank UNESCO sehr schön restauriert und man genießt eine tolle Atmosphäre bei einer TuKola oder einem Cristal. Nebenbei laufen vielleicht 20köpfige Touristengruppen an einem vorbei, aber davon darf man sich nicht stören lassen...

Ein weiterer Platz - wunderschön und daher Anziehungspunkt für die großen Reisegruppen

Einen ziemlich starken Mojito bekamen wir im Cafe de la Ciudad, nebenan ist der Internetplatz der Stadt, wo sich allabendlich Einheimische wie Touristen tummeln. Dort haben wir gemütlich einen Abend ausklingen lassen und die Leute bei ihren Videotelefonaten oder sonstigen Vergnügungen beobachtet.


Obst und Gemüse gibt es an jeder Straßenecke
Von Camagüey wollten wir weiter nach Trinidad - die Busverbindung ist leider sehr schlecht und bietet nur einen einzigen direkten Bus um 2:30 nachts. Wir habe schließlich unseren Vermieter gebeten, uns einen Fahrer zu organisieren und aufgrund unserer Unerfahrenheit einen stolzen Preis von 80 CUC bezahlt.
Gefahren hat uns ein Nachbar mit einem schrottreifen Auto. Bereits kurz nach der Stadtausfahrt hat das Auto das erste Mal schlapp gemacht und der Fahrer pumpte irgendwo beim Dieselfilter? Diesel raus. Mit meinen marginalen Spanischkenntnissen verstand ich, dass wohl der Straßenstaub Schuld sei. Und so mussten wir in unregelmäßigen Abständen Pausen einlegen, um den Diesel abzupumpen - was meiner kaffeegeplagten Blase zugute kam.

Irgendwann als wir wieder eine Panne hatten, stoppte ein Peugot. Die beiden Fahrer verhandelten irgendetwas und schon wurden wir wie Frachtstücke von einem Auto ins andere gesetzt und setzten unseren Weg nach Trinidad fort.


1) Kuba - Alles rund ums Geld

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen